Von aktuellen Forschungsergebnissen zu praktischen Tipps für die energetische Sanierung

Bauarten Holzbau

Blockbauweise

Die Blockbauweise ist eine der ältesten bekannten Bauweisen. Für den Blockbau werden Rund- oder Kanthölzer aufeinander in die Höhe gestapelt und an den Ecken mittels Verzahnung, Verkämmung oder Verplattung miteinander verbunden und stabilisiert. Die überkreuzten Bohlen ragen üblicherweise über die Verbindung hinaus, um einen konstruktiven Holzschutz zu gewährleisten. In historischen Blockhäusern können die Balkenköpfe sogar in Form von Schwalbenschwänzen oder trapezförmigen Zuschnitten ineinandergreifen. Die Verbindung der Holzbohlen zur Verhinderung von Verschiebungen erfolgt durch Nut und Feder oder auch durch den Einsatz von Holzstiften bzw. Holzdübeln.

Circular Design / Zirkuläres Bauen

Nachhaltiges Bauen rückt immer mehr in den Vordergrund. Unter diesem Aspekt wird zirkuläres Bauen auch immer wichtiger, um Bauabfälle zu verringern und die Baustoffe weitestgehend weiter bzw. erneut zu verwenden – ob im Bausektor oder in anderen Branchen.

Um das Konzept des zirkulären Bauens erfolgreich umzusetzen, ist es erforderlich, dass in den Gebäuden schadstofffreie, langlebige und vollständig nachnutzbare Baustoffe und Bauteile verwendet werden. Diese sollten sich sortenrein trennen lassen, reparierbar sein oder vollständig kompostierbar sein. Ein nachhaltiges und zirkuläres Bauen setzt somit mit der Auswahl geeigneter Materialien und einer durchdachten, rückbaubaren Planung ein.

Hybridbau

Der Hybridbau ist eine Bauweise, bei der verschiedene Materialien wie Holz und Beton oder Holz und Stahl in einer Konstruktion kombiniert werden, um die Vorteile der jeweiligen Materialien optimal zu nutzen. Die verschiedenen Baustoffe übernehmen die statischen Lasten gemeinsam. Das bringt den Vorteil, dass Gebäude schneller, flexibler, nachhaltiger und mit höherem wirtschaftlichem Nutzen gebaut werden können.

Ingenieurholzbau

Unter Ingenieurholzbau versteht man die Planung, Fertigung und Konstruktion von tragenden Systemen aus Holz. Hier werden die Eigenschaften von Holz wie Flexibilität, Gewicht und Tragfähigkeit voll ausgeschöpft. Im Ingenieurholzbau werden komplexe Bauwerke und Strukturen unter der Verwendung modernster und innovativer Technologien konstruiert.

Massivholzbau

Die Bauweise des Massivholzbaus im Holzbau unterscheidet sich von anderen Holzbauarten wie dem Skelettbau oder dem Holzrahmenbau durch ihren durchgehend massiven Elementaufbau.

Massive Holzbauelemente, bestehend aus Wand-, Dach- und Deckenelementen, werden aus Brettschichtholz oder Brettsperrholz konstruiert. Die einzelnen Schichten können durch Verleimung, Holzdübel oder Drahtstifte miteinander verbunden sein. Die Verwendung großer, üblicherweise vorgefertigter Wandelemente führt zu kurzen Bauzeiten und somit zu Kosteneinsparungen.

Modulbau

Im Modulbau werden einzelne, im Werk vorgefertigte Bauteile, zu einem Gebäude zusammengefügt. Diese Bauweise bietet eine schnelle Fertigstellung und Kosteneffizienz, erfordert jedoch eine präzise Planung.

Rahmenbau

Im Rahmenbau wird eintragendes Gerüst aus Voll- oder Brettschichtholz konstruiert. anschließend wird Der Rahmen wird durch Plattenwerkstoffe verkleidet und in den Zwischenräumen beispielsweise mit Hanf gedämmt. Diese Bauweise ist materialsparend und bietet die Möglichkeit der individuellen Gestaltung.

Serielles Sanieren

Unter serieller Sanierungen versteht man energetische Gebäudesanierungen, die mithilfe modular vorgefertigter Elemente durchgeführt werden. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Dämmelemente für Fassaden und Dächer sowie Teile der Anlagentechnik, wie zum Beispiel Wärmepumpenmodule. Im Vergleich zu herkömmlichen Baumaterialien können diese Elemente vor Ort mit erheblich reduziertem zeitlichem Aufwand montiert werden. Die Bezeichnung „Seriell“ bezieht sich dabei nicht auf den Sanierungsvorgang an sich, sondern auf das Herstellungsverfahren der verwendeten Materialien.

Skelettbau

Die Entwicklung des Holzskelettbaukonzepts ist auf den traditionellen Fachwerkbau zurückzuführen. Kernstück des Holzskelettbau ist ein Traggerüst (Skelett) aus Holz. Dieses setzt sich aus vertikalen Stützen und horizontalen Trägern zusammen, die an Knotenpunkten miteinander verbunden sind und somit ein weitgespanntes konstruktives Raster bilden. Im Gegensatz zum Holzrahmenbau sind im Holzskelettbau die wände, die den Raum abschließen, konstruktiv vollständig vom Tragwerk entkoppelt. Diese Trennung ermöglicht es, die Position der Wände frei zu wählen und jederzeit zu ändern, ohne dabei statische Überlegungen berücksichtigen zu müssen.

Holzbau bezeichnet den Einsatz von Holz als primäres Baumaterial für Gebäudestrukturen. Im Kontext von Neubau ermöglicht der Holzbau die Errichtung von energieeffizienten, nachhaltigen und architektonisch ansprechenden Gebäuden.

Aktuelle Technologien, wie der Einsatz von Brettsperrholz, erlauben den Bau von mehrgeschossigen Holzhäusern und gewährleisten eine schnelle und trockene Bauweise. Darüber hinaus bindet Holz CO2 und trägt zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei. Im Sanierungskontext bietet der Holzbau Lösungen zur Aufstockung oder Erweiterung bestehender Gebäude. Hierbei kann die Leichtbauweise des Holzes Vorteile bringen, indem sie die Last auf bestehenden Strukturen minimiert. Außerdem kann die Integration von Holzelementen in bestehende Bausubstanzen dazu beitragen, thermische Effizienz zu erhöhen und den energetischen Standard eines Gebäudes zu verbessern.

Zusammenfassend ermöglicht der Holzbau im Neubau und bei Sanierungen eine nachhaltige, wirtschaftliche und ästhetische Bauweise, die den heutigen Anforderungen an Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit entspricht.