Im Projekt „Oekostab“ wurde erforscht, wie Stahlstäbe in Holztragwerken durch Stäbe aus Laubholz (Buche, Esche, Eiche) ersetzt werden können. Ziel war es, die CO₂-Bilanz zu verbessern, die Gesundheitsrisiken synthetischer Klebstoffe zu vermeiden und die Recyclingfähigkeit von Holzverbindungen zu erhöhen. Das Projekt wurde vom BMEL gefördert und unter Einbindung von Praxispartnern wie dem Fraunhofer IFAM durchgeführt.
Die Forscher entwickelten proteinbasierte Klebstoffe (Glutinleime), die nachhaltiger sind als petrochemische Alternativen, und testeten diese an Laubholzstäben in Fichtenkanteln. Die Ergebnisse zeigten, dass diese Verbindungen vergleichbare Klebkräfte wie herkömmliche Lösungen aufweisen und den Anforderungen im Holzbau gerecht werden. Großbauteilversuche und Computersimulationen bestätigten die Tragfähigkeit unter realistischen Bedingungen. Gleichzeitig wurden Bemessungsregeln für die praktische Anwendung erarbeitet.
Obwohl die Feuchtebeständigkeit verbessert wurde, sind noch Untersuchungen zur Langzeitstabilität unter extremen Temperatur- und Feuchtebedingungen erforderlich. Die Forschungsergebnisse bieten nicht nur Vorteile für den Holzbau, sondern eröffnen auch Potenziale für andere Anwendungen, wie feuchtebeständige Klebstoffe in der Dämmstoffhydrophobierung oder in der papierverarbeitenden Industrie.
Institution
Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM
Quelle
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.
Kontakt
Dr. rer. nat. Jana Kolbe
Tel: +49 421 2246-446
Mail: jana.kolbe@ifam.fraunhofer.de
Projektzeitraum
01.05.2021 bis 31.10.2023